Social Media spielen eine große Rolle dabei, wie Nutzer auf deine Modemarke aufmerksam werden und wie sie die Marke empfinden. Mit einer soliden Strategie – die auch bezahlte Werbung einschließt – kannst du die Nutzer erfolgreich über Social Media auf deine Website leiten, damit sie deine Produkte kaufen.
WARUM eine durchdachte Social Media Strategie sinnvoll ist, haben wir bereits in unserem Artikel „Digital Marketing Strategie in der Fashion Branche“ erklärt. Jetzt bleibt nur noch zu erläutern – WIE?!
10 Kernpunkte einer Social Media Strategie für Fashion Brands
1. Die richtige Social Media Plattform
Die Wahl deiner Social Media Kanäle hängt immer von deiner Business Strategie und Zielgruppe ab.
Bei der Beratung meiner Kunden unterschiede ich grundsätzlich zwischen zwei Business-Typen: Lokales Business und digitales Business. Welcher Business Typ bist du?
Zu den wichtigsten Plattformen zählen allgemein Facebook, Instagram, Pinterest, YouTube und neuerdings auch TikTok. Während YouTube und TikTok auf Videocontent bauen, ist Pinterest eine Seite für Inspirationen in Bilderform. Auf Facebook und Instagram hast eine große Auswahl an Tools.
Mehr zu dem Thema findest du in dem Artikel “ Welche Social Media Kanäle sind wichtig für mich?”
2. Erzähle eine Geschichte
Ganz wichtig: Vermittle deinen Followern auf deinem Profil einen Mehrwert! Biete einen qualitativ hochwertigen Content, der für die Viewer greifbar und authentisch ist. Dabei solltest du deine Zielgruppe genau kennen, um deinen Content auf sie abstimmen zu können.
Wenn du dich bei einem Bild beispielsweise fragst, ob dies zu deinem Profil passt, überlege dir zunächst, was du vermitteln möchtest und erstelle einen roten Faden (Format, Länge, Bildsprache etc.). Inhalte mit viel Wording im Bild performen durchschnittlich schlechter, als Inhalte mit starken Bildern.
IG: @mytheresa.com
3. Nutze Social Media Shops und Kataloge
Facebook & Instagram Shop:
Instagram- und Facebook-Shops sind Schaufenster, die laut Statistik monatlich von etwa 130 Millionen Menschen angeklickt werden und somit für dich relevant sein sollten. Es werden physische Waren von Unternehmen präsentiert. Dabei kann der Artikel auch direkt mit wenigen Klicks über Instagram oder Facebook gekauft werden. Der Shop ermöglicht dir bis zu 5 Artikel pro Bild oder 20 Artikel pro Karussell zu taggen. Auf Instagram gibt es einen extra Shopping-Feed. Jedes Mal, wenn du ein Produkt auf einem deiner Bilder markierst, erscheint dieser Beitrag auch dort auf deinem Unternehmensprofil.
Es besteht neben den Beiträgen auch die Möglichkeit, deine Produkte über Stories zu bewerben. Hier kannst du Swipe-Ups, Sticker und Hervorhebungen in deinen Videos oder Bildern integrieren. Außerdem sind alle wichtigen Informationen zu dem beworbenen Produkt auf der Shoppingseite für den Interessenten zu finden
Um einen Instagram- und Facebook-Shop zu erstellen, musst du sicherstellen, dass deine Instagram-Seite in ein Geschäftskonto umgewandelt wurde und mit einer Facebook-Seite verbunden ist. Von dort aus müssen Sie die Berechtigung verifizieren.
Mehr Tipps & Tricks zu dem Thema Instagram-Shops findest du hier.
IG: @ana_alcazar_fashion
Pinterest Katalog
Die käuflichen Pins haben Pinterest in eine tolle E-Commerce-Plattform verwandelt. Die Funktion ermöglicht es dem Nutzer ein Produkt umgehend zu kaufen. Über integrierte Links kannst du NutzerInnen auf Produktseiten, Webseiten und soziale Profile schicken, auf denen mehr deiner Produkte und Informationen finden. Auf diese Weise erhalten noch mehr potenzielle Kunden Zugriff auf dein Angebot. Mehr Nutzer, mehr Umsatz und gesteigertes Markenbewusstsein. Was könnte es Besseres geben?
Wichtig für deine Inhalte ist, dass sie zeitlos sein sollten. Deine Pins können monatelang Reichweite und Traffic bringen. Auf aktuelle Ereignisse solltest du dich also eher selten beziehen.
Mehr zu dem Thema Pinterest für E-Commerce findest du hier.
Pinterest: @The North Face
4. Erstelle einen monatlichen Redaktionsplan
Consistency is key! Viele Marken haben Probleme mit der Konsistenz (Markenkonsistenz) , vor allem, wenn sie versuchen, sich zu etablieren. Dabei ist sie ein notwendiges Element für einen effektiven Ansatz einer soliden sozialen Strategie – ganz gleich, ob du Instagram Stories, IGTV-Videos, TikToks oder Instagram-Posts erstellen möchtest.
Noch nicht überzeugt? Modemarken, die 0,96 Posts pro Tag auf Instagram veröffentlichten, erzielten eine höhere Engagement-Rate als auf Facebook oder Twitter.
Neben der Konsistenz solltest du dir überlegen, was du posten möchtest. Wähle eine Mischung aus diesen vier Inhalten:
- Promote: Dieser Inhalt bewirbt dein Produkt mit Direct-Response-Inhalten und starken CTAs. Das Ziel ist es, jemanden zum Kauf zu bewegen.
- Educate: Bildungsinhalte vermitteln den Nutzern sozialer Medien Informationen über dein Produkt und zeigen ihnen das „Warum“ hinter der Marke.
- Inspire: Nutze deine Markenpersönlichkeit und Mission, um Emotionen zu wecken, Geschichten zu erzählen und eine Verbindung zu deinen idealen Kunden herzustellen. Inspiriere sie mit ansprechenden Inhalten.
- Entertain: Bringe deine Marke mit Spaß in Verbindung, indem du Inhalte erstellst, die unterhaltsam sind. Ziehe dein Publikum mit kreativen Inhalten in deinen Bann, die nicht als Verkaufsargument herhalten müssen.
Bestenfalls solltest du auf harte Werbung verzichten und zu 40 % inspirierende Inhalte, zu 20 % lehrreiche Inhalte und zu 40 % unterhaltende Inhalte erstellen. Wenn du siehst, dass eine bestimmte Art von Inhalten außergewöhnlich gut funktioniert, ist es an der Zeit, das, was bereits funktioniert, zu erhöhen.
5. Reposte den Content deiner Kunden
KäuferInnen legen heutzutage sehr viel Wert auf Empfehlungen und Kundenbewertungen. Aus diesem Grund schafft das Reposten von Kunden Stories ein Vertrauen zur Marke und ist eine Inspirationsquelle für deine Interessenten.
User Generated Content (UGC) ist ein wirksames Mittel, um dein Produkt potenziellen Kunden vorzustellen und das Engagement durch einen organischen Ansatz zu erhöhen. Anstatt selbst Inhalte zu erstellen, kann deine Modemarke bestehende Kunden dazu ermutigen, Fotos und Videos zu posten, auf denen sie deine Kleidung tragen, und diese dann auf deinem Profil zu veröffentlichen.
Diese Art von Social Media-Inhalten funktioniert, weil 73 % der Käufer sagen, dass UGC ihr Kaufvertrauen erhöht. Und nicht nur das: Etwa 61 % der Käufer in derselben Verbraucherstudie gaben an, dass UGC sie ermutigt, mit Marken zu interagieren.
IG: @ana_alcazar_fashion
6. Investiere in Paid Ads
Du kannst die beste Social-Media-Strategie für Mode auf der ganzen Welt haben, aber du wirst trotzdem nicht jede einzelne Person erreichen, die deinen Konten folgen. Nimm zum Beispiel Facebook, wo ein Beitrag auf der Seite einer Marke nur 5,2 % ihrer Follower erreicht.
Deshalb investieren viele Modemarken in Werbung auf den Plattformen, auf denen sich ihre Zielgruppe bereits aufhält. Studien haben gezeigt, dass Modemarken ihre Einnahmen aus bezahlten Anzeigen innerhalb eines Jahres versechsfachen können (Fallstudie Love Leggings). Nu-in, eine nachhaltige Bekleidungsmarke, die sich an umweltbewusste Verbraucher wendet, wollte ebenfalls seine Werbeaktivitäten verstärken. Mit Hilfe einer Facebook-Werbeagentur konnten die Kampagnen von Nu-In mehr als 19.000 Käufe und eine Steigerung des ROAS um 30 % erzielen.
Da wir nun wissen, dass bezahlte Werbung ein wertvoller Kanal für Modemarken ist, um ihre Zielkunden über soziale Medien zu erreichen, lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie Ihre Kampagnen strukturiert sein sollten.
Zielgruppenansprache
Es gibt verschiedene Möglichkeit, deine idealen Kunden anzusprechen. Wenn du Facebook-Werbeanzeigen verwendest, sammelt der Algorithmus von Facebook beim Erstellen, Testen und Ausführen deiner Werbeanzeigen zahlreiche Informationen über deine potentiellen Kunden. Tatsächlich sammelt Facebook bis zu 98 verschiedene Datenpunkte über seine Nutzer, um ein hochgradig personalisiertes Anzeigenerlebnis zu schaffen.
Dazu gehören der Standort des Nutzers, seine Interessen, sein Alter, die Nutzung von Mobiltelefonen und sogar Interaktionen mit anderen ähnlichen Unternehmen.
Eine Modemarke kann ihr Publikum nach folgenden Kriterien ansprechen:
- Standort: Wenn du ein Geschäft in München hast, kannst du Facebook-Werbeanzeigen für Nutzer im Umkreis deines Geschäfts schalten.
- Geschlecht und Alter: Weißt du wer deine Produkte wirklich kauft? Nutze die Targeting-Optionen in deinen Werbekampagnen für soziale Medien, um zu verhindern, dass du dein Budget für Personen verschwendest, die wahrscheinlich nicht kaufen werden.
- Interessen: Wenn du z. B. Reitbekleidung verkaufst, solltest du Facebook-Nutzer ansprechen, die sich für Pferde interessieren.
- Wohlstand: Wenn du eine eCommerce-Luxusmarke bist, solltest du Instagram-Nutzer ansprechen, die ähnlichen Luxusmarken wie deiner folgen.
- Es besteht auch die Möglichkeit, Nutzer sozialer Medien auf der Grundlage von Interaktionen, die sie bereits mit deiner Marke hatten, erneut anzusprechen. Installiere das Pixel auf deiner eCommerce-Website und sprich Personen an, die:
- ihren Einkaufswagen abgebrochen haben
- sich mindestens die Hälfte deines Facebook-Videos angesehen haben
- deine Website in den letzten 30 Tagen besucht haben, aber nicht gekauft haben
- bereits gekauft haben
Die letzte Targeting-Option ist eine Lookalike Audience, die deine Modemarke einem neuen Kundenstamm vorstellt, der ähnliche Eigenschaften wie deine bestehenden Kunden aufweist. Du verhinderst, dass du dein aktuelles Publikum mit zu vielen Anzeigen vergraulen.
7. Mache den Kundenservice zu deiner Prio
Es gibt viele Taktiken, um das Engagement zu verbessern, mehr Follower in den sozialen Medien zu gewinnen und Umsätze für deine Modemarke zu generieren. Doch manchmal liegt das Ziel im Wesentlichen.
Hier kommt der Kundenservice ins Spiel. Die wichtigsten Kundenservice-Faktoren sind Service, Schnelligkeit, Versand und Preis.
Aber es gibt auch eine Kehrseite: Es ist heute üblich, dass Kunden Rezensionen im Netz schreiben, um sich über schlechten Service, negative Erfahrungen oder minderwertige Behandlung zu beschweren.
Setze den Kundenservice in den Vordergrund, indem du Social Media Messaging und Live-Chat als Support-Kanäle nutzt. Etwa 64 % der Menschen würden lieber eine Nachricht schreiben, als zum Telefon zu greifen, um mit einem Mitarbeiter zu sprechen. Lass also den traditionellen Call-Center-Ansatz hinter dir und schule das Social-Media-Team für den Umgang mit Kundendienstfragen.
Be fast! Auch bei der Bearbeitung dieser Direktnachrichten solltest du auf Schnelligkeit setzen. Beauftrage ein Teammitglied mit der schnellen und positiven Bearbeitung von Social-Media-Nachrichten. 79 % der Verbraucher erwarten von einer Marke eine Antwort innerhalb von 24 Stunden – 40 % sogar innerhalb der ersten Stunde.
8. Nutze Trendthemen und aktuelle Events
Auf Trends aufzuspringen ist eine gute Möglichkeit für Marken, das zu nutzen, was bereits funktioniert, um ihre Markenbekanntheit zu steigern. Schließlich hängt die Mode stark von Trends ab. Die Low-Rise-Jeans, die wir in den 2000er Jahren trugen, sind heute nicht mehr der Renner.
Verfolge worüber deine Zielgruppe spricht, und beobachte deine Bestseller. Beides kann dir helfen, Modetrends zu erkennen, bevor du zu spät zur Party kommst.
Wenn du das nötige Budget hast, kannst du auch einen Influencer zu einem Event schicken und ihn den Tag vloggen lassen. So kann das Publikum einen Blick hinter die Kulissen werfen – lasse deine Viewer in die Modewelt eintauchen.
Diesen Vlog kannst du direkt auf deinen Plattformen posten. Aktuelle Themen verschaffen deiner Marke Relevanz.
IG: @attire
9. Verwende die richtigen Hashtags
Passe die Hashtags, die du verwendest, an deine Zielgruppe an. Gehe dafür sicher, dass du die Interessen deiner Zielgruppe kennst. Wie tickt deine Zielgruppe? Welche Themen interessieren sie und wie sieht ihr Tag in der Regel aus? Mit etwas Erfahrung kannst du einschätzen, ob deine Zielgruppe lieber in der Natur wandern geht – oder den Trubel in der Stadt genießt.
Das Ziel einer erfolgreichen Hashtag-Strategie ist es, über die richtige Mischung an starken Hashtags die richtigen Leute zu erreichen.
Mehr dazu findest du im Artikel “Der Hashtag-Wahnsinn: Warum und wie du Hashtags auf Instagram verwenden solltest”
10. Investiere in Influencer Marketing
Wussten Sie, dass der globale Markt für Mode-Influencer auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt wird, mit einer erwarteten Wachstumsrate von 35,7 % bis 2027? Das kann nur eines bedeuten: Verbringe Zeit damit, die Influencer zu identifizieren, denen deine Zielgruppe folgt.
Erstelle eine Liste mit Vor- und Nachteilen sowie Durchschnittspreisen für die verschiedenen Arten von Influencern:
- Nano: Influencer mit weniger als 5.000 Followern. Sie sind in der Regel die günstigsten Partner, haben aber auch die engagiertesten Zielgruppen.
- Micro: Influencer mit 5.000-20.000 Followern.
- Mid-Tier: Influencer mit 20.000-100.000 Followern.
- Makro: Influencer mit 100.000-1 Million Followern.
- Berühmtheit: Influencer mit mehr als einer Million Followern.
Unabhängig von der Popularität jedes Influencers auf deiner Auswahlliste solltest du bedenken, dass die Anzahl der Follower nicht die wichtigste Kennzahl ist. Idealerweise suchst du nach Influencern mit hohen Engagement-Raten für deine Inhalte (das bedeutet, dass sie der Modemarke, die der Influencer empfiehlt, wahrscheinlich vertrauen) und einem Publikum, dessen Interessen sich mit denen deiner Zielkunden überschneiden.
Sobald du deinen Influencer gefunden hast, solltet ihr beginnen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aufzubauen. Du könntest ihnen kostenlose Kleidung schicken, für das Sponsoring eines Beitrags bezahlen oder ihren Viewern einen Rabattcode geben, um sie zum Besuch der Website zu animieren.
Mehr zu dem Thema Digital Marketing in der Modebranche findest du hier.
Brauchst du Unterstützung bei deiner digitalen Marketing Strategie oder bei der Umsetzung deiner kommenden Fashion-Kampagne? Wir helfen dir gerne! Klingel bei uns durch oder schreibe uns eine E-Mail.
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